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Quiz zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří

Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist eine von über 1.000 UNESCO-Welterbstätten, die von herausragender Bedeutung für die gesamte Menschheit sind. Aber was ist das Besondere an der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří? Was zeichnet sie international aus? Testet euer Wissen und lernt dabei mehr über die Region.

Wenn ihr Fragen nicht beantworten könnt, schaut euch die Unterrichtshandreichung und das Wissensquiz Unser Welterbe an. Mehr über das UNESCO-Welterbe allgemein erfahrt ihr auf den Webseiten des UNESCO-Welterbezentrum in Paris, der Deutschen-UNESCO-Kommission und der Lernplattform des Institute Heritage Studies. Über die Montanregion könnt ihr mehr recherchieren auf der Webseite des Verein Welterbe Montanregion Erzgebirge und des Institut für Industrie-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg. Ihr wollt noch mehr wissen? In den Antworten findet ihr weitere Links rund ums UNESCO-Welterbe und die Montanregion. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!

Richtig
Falsch
Antwort „c“ ist richtig. In dem 1972 verabschiedeten Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (kurz: Welterbekonvention) ist formuliert, dass ein kulturelles oder natürliches Erbe dann als Welterbe eingeschrieben werden kann, wenn es über einen außergewöhnlichen universellen Wert verfügt. Das heißt, die Bedeutung dieses Erbes ist so außerordentlich, dass sie nationale Grenzen überschreitet. Welterbestätten müssen deshalb für heutige und künftige Generationen und für alle Menschen der Welt geschützt werden. Mithilfe von 10 Welterbe-Kriterien (6 für Kultur- und 4 für Naturerbestätten) wird begründet, warum das Erbe zu einem der bemerkenswertesten der Welt zählt. Der außergewöhnliche universelle Wert der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří wird mit 3 dieser Welterbe-Kriterien begründet. 
Der Bergbau hat eine Vielfalt an montanem Erbe hervorgebracht, das bis heute die Montanregion prägt. Was zum Welterbe ernannt werden kann, ist aber in der Welterbekonvention klar definiert. Weißt du welches durch den Bergbau hervorgebrachte kulturelle Erbe in der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří die Definition erfüllt und zum Welterbe ernannt wurde?  
Richtig
Falsch
Antwort „b“ ist richtig. Nur materielle und unbewegliche Kultur- oder Naturgüter können in die Welterbeliste aufgenommen werden. Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří gehört zum Kulturerbe und umfasst das Bergbauerbe vom 12. bis ins 20. Jahrhundert: Bergwerke mit ihren Anlagen über und unter Tage, Aufbereitungsanlagen, Bergbaustädte, Wassermanagementsystem sowie Halden und Pingen. Immaterielle Traditionen oder historische Dokumente können nicht mit dem Welterbetitel ausgezeichnet werden. Für diese Formen des Kulturerbes gibt es eigene Übereinkommen und Programme der UNESCO: Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes schützt die vielfältigen Formen des immateriellen Erbes der Menschheit, wie Tänze, Theater, Bräuche, Musik oder Handwerkskünste. Im UNESCO-Programm „Memory of the World“ werden dokumentarische Zeugnisse von außergewöhnlichem Wert für die gesamte Menschheit erfasst. 
Ziel der Welterbekonvention ist es, die Vielfalt des kulturellen und natürlichen Erbes auf der ganzen Welt zu zeigen. Das spiegeln auch die unterschiedlichen Kulturerbestätten der Welterbeliste wieder. Sie umfassen nicht nur Schlösser, Kirchen oder monumentale Bauten, sondern auch Industriedenkmäler, ganze Altstädte und archäologische Stätten. Zu welcher der folgenden in den Welterbekonvention definierten speziellen Arten gehört die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří?
Richtig
Falsch
Antwort „c“ ist richtig. Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří wurde als Kulturlandschaft in die Welterbeliste eingeschrieben. Kulturlandschaften sind gemeinsame Werke von Mensch und Natur. Diese Verbindung zeigt sich in den Erzbergbaulandschaften der Montanregion besonders eindrücklich. Über 800 Jahre Bergbau haben Land und Leute sowie die Kultur der Region nachhaltig geprägt haben. Bergwerke über und unter Tage entstanden direkt an Erzlagerstätten. Damit gingen auch Veränderungen der umgebenden Landschaften einher, um die für den Bergbau erforderliche Infrastruktur zu schaffen, wie Aufbereitungsanlagen zur Verarbeitung der Erze oder Gräben und Teiche zur Wasserversorgung sowie Entwässerung der Bergwerke. Neben oder inmitten dieser historischen Bergbaulandschaften wurden zahlreiche Bergstädte und -siedlungen gegründet, welche entscheidend das Landschaftsbild der Region prägten. Nicht nur die Landschaft, sondern auch die Kultur wurde durch den Bergbau geprägt, was sich in den aus dem Bergbau entstandenen Traditionen und Bräuchen zeigt, die bis heute bewahrt und gepflegt werden.  Kurzfilm erzgebirgisch: Wie Mensch und Natur gemeinsam die montane Kulturlandschaft geschaffen haben
Richtig
Falsch
Antwort „a“ ist richtig. Länderübergreifende Welterbestätten, verdeutlichen ganz besonders die Idee der Welterbekonvention nach gemeinsamer Verantwortung für das Erbe der Menschen über politische Grenzen hinweg. Die an der Welterbestätte beteiligten Länder setzen sich gemeinsam für den Erhalt und den Schutz der Welterbestätte ein. Deutschland und Tschechien arbeiten in grenzübergreifenden Gremien eng zusammen, um die sich aus der Welterbekonvention ergebenden Verpflichtungen umzusetzen, wie zum Beispiel die Vermittlung der Bedeutung des gemeinsamen Erbes an die Bevölkerung in der Region und darüber hinaus. Weltweit gibt es insgesamt nur eine begrenzte Anzahl solcher länderübergreifenden Nominierungen, da diese eine umfangreiche Zusammenarbeit verschiedenster Akteure und Institutionen auch auf politischer Ebene erfordern. 
Richtig
Falsch
Antwort „ii“, „iii“ und „iv“ ist richtig. Die Kriterien ii, iii und iv wurden ausgewählt, da sie die besondere Bedeutung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří im internationalen Vergleich begründen. In über 800 Jahren Bergbaugeschichte zeichnet sich die Montanregion insbesondere durch technologische und wissenschaftliche Innovationen aus. Durch den regen internationalen Austausch und Wissenstransfer beeinflussten diese den Bergbau weltweit (Kriterium ii). Die Entwicklung einer hierarchischen Bergbauverwaltung führte dazu, dass der Bergbau alle gesellschaftlichen Bereiche beeinflusste und eine Bergbaukultur mit eigenen Traditionen und Bräuchen entstand (Kriterium iii). Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist eine zusammenhängende Bergbaulandschaft, deren Wirtschaft vom 12. bis ins 20. Jahrhundert maßgeblich durch den Abbau verschiedener Rohstoffe von Silber über Zinn, Kobalt, Eisen und Uran geprägt wurde (Kriterium iv). 
Seine internationale Bedeutung erlangte das Erzgebirge aufgrund der hier entwickelten und weiterentwickelten Bergbautechnologien. Welche wegweisende Technologie wurde im Erzgebirge entwickelt, erfolgreich angewandt und von hier aus in der Welt verbreitet? 
Richtig
Falsch
Antwort „a“ ist richtig. Das im Erzgebirge erfundene Wasserpumpensystem aus Kolbenpumpen (Ehrenfriedersdorfer Kunstgezeug) löste ein fundamentales Problem zur Entwässerung tieferer Grubenbereiche und wurde mit der Erfindung des Kunstgestänges in Jáchymov 1551 zur dominierenden Wasserhebetechnik für mehr als 200 Jahre. Das stetig weiterentwickelte Pumpensystem gilt als Vorläufer anderer Pumpenanlagen weltweit. 

Eine Fahrkunst zur Personenbeförderung in tiefer gelegene Schächte wurde in der heutigen Welterbestätte Bergwerk Rammelsberg und Oberharzer Wasserwirtschaft in Clausthal erfunden. Die Dampfmaschinen zur Wasserhebung wurden in der Welterbestätte Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon entwickelt. 
Die im Erzgebirge entwickelten Technologien und gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden bereits im Mittelalter in der ganzen Welt verbreitet und haben so den Bergbau international maßgeblich beeinflusst. Wer trug entscheidend dazu bei, dass dieser Wissenstransfer im 16. Jahrhundert gelingen konnte?
Richtig
Falsch
Antwort „b“ ist richtig. Georgius Agricola (1494-1555) beschrieb in seinem Werk „De re metallica“ erstmals detailliert das Berg- und Hüttenwesen, erläutert und illustriert durch 292 dazugehörige und bis heute berühmte Holzschnitte. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Anhand der in diesem Werk verfassten Erklärungen und Beschreibungen sowie der Holzschnitte konnten die technologischen Innovationen und das Wissen über den Bergbau aus dem Erzgebirge auch in anderen Bergbauregionen übertragen und angewandt werden. „De re metallica“ war über Jahrhunderte das Standardwerk des Bergbaus und galt als Grundlage für den Bergbau weltweit. Sowohl Marie Curie-Skłodowska als auch Adam Ries stehen mit dem Erzgebirge in Verbindung, aber aus anderen Gründen: Marie Curie-Skłodowska (1867-1934) isolierte 1898 aus in Jáchymov gewonnenen Erzen erstmals die radioaktiven Elemente Radium und Polonium. Adam Ries (1492-1559) lebte als Mathematiker in Annaberg.
Der Bergbau im Erzgebirge war staatlich kontrolliert und hierarchisch organisiert und beeinflusste deshalb alle gesellschaftlichen Bereiche: die Wirtschaft, die Verwaltung, das Recht, das soziale System und auch die kulturellen Traditionen. So hinterließen der Abbau und die Weiterverarbeitung des Silbers nicht nur sichtbare Spuren in der Landschaft, sondern die hergestellten Produkte prägten auch die Wirtschaft und den Handel. Was wurde ab 1520 im Erzgebirge aus Silber hergestellt und danach Jahrhunderte in ganz Europa genutzt?
Richtig
Falsch
Antwort „a“ ist richtig. Am Beispiel des Thalers lässt sich der weitreichende Einfluss des Bergbaus auf andere gesellschaftliche Bereiche zeigen, denn der Thaler trug maßgeblich zur Entwicklung des europäischen und später des weltweiten Währungssystems bei. 1498 erhielt Annaberg das Münzrecht. Bis 1502 wurde der „Schreckenberger“ im Frohnauer Hammer – 1907 zum ersten technischen Denkmal in Sachsen erklärt –  und danach bis 1558 in Annaberg in großer Stückzahl geprägt und legte die Voraussetzung für den Übergang zu einer größeren Silberwährung in Sachsen, Böhmen und später auch in Europa. Ab 1520 wurden die Silberthaler in der Königlichen Münze in Jáchymov in großer Stückzahl geprägt. Der Thaler wurde zum Synonym für große Silbermünzen, die bis in die 1870er Jahre für den Handel und als Zahlungsmittel genutzt wurden. Im 18. Jahrhundert fand er sogar seinen Weg über Spanien nach Mexiko in die USA und war dort Namensvorbild für den „Dollar“.  
Als im Jahr 1168 die ersten Silbererze in Freiberg gefunden wurden, siedelten sich zahlreiche Bergleute, Händler, Köhler und Abenteurer im Erzgebirge an. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte erfasste der Bergbau die gesamte Region. 55 Bergstädte entstanden auf sächsischer und böhmischer Seite. Dieser neue Stadttypus prägte die Landschaft der Region. Die Bergstädte wurden oftmals in unmittelbarer Nähe der Grubenfelder gegründet, was zu zahlreichen Bergschäden aufgrund der unterirdischen Hohlräume führte. Welche Stadt wurde deshalb zum ersten Mal abseits der Bergwerke „auf der grünen Wiese“ gegründet?
Richtig
Falsch
Antwort „c“ ist richtig. Die Stadtgründung von Marienberg erfolgte zum ersten Mal nicht inmitten der Grubenfelder sondern in unmittelbarer Nachbarschaft auf „der grünen Wiese“ gegründet. Marienberg wurde nach dem Vorbild der Renaissance schachbrettartig geplant und angelegt. Die dazugehörige Bergbaulandschaft Lauta lag 2km von Marienberg entfernt. Diese Form der Ansiedlung und Landschaftsnutzung markierte den Endpunkt der Stadtentwicklung der Bergstädte und galt als städtebauliches Vorbild. Die Landschaft der Montanregion ist bis heute durch die Bergstädte und die dazugehörigen Bergbaulandschaften geprägt.
Das Bewusstsein für die einzigartige Bergbaulandschaft und eine aktive Beteiligung an ihrem Schutz und Erhalt hat im Erzgebirge eine lange Tradition. Zahlreiche bergmännische Vereine haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Traditionen des Bergbaus und die historischen Sachzeugen zu pflegen und sie an die Bevölkerung zu vermitteln. Wie geht die UNESCO mit diesem Engagement der Bevölkerung um?
Richtig
Falsch
Antwort „b“ ist richtig. Das Welterbekomitee hat 2005 beschlossen, dass Akteure der lokalen Gemeinschaften, und dazu zählen natürlich auch Vereine, in die Nominierung, den Schutz, die Nutzung und die Vermittlung an und von Welterbestätten einbezogen werden sollen. Der englische Fachbegriff dafür ist „community involvement“. Wurden früher noch Welterbe-Nominierung ausschließlich durch Expert*innen erstellt, wird die Bevölkerung heute aktiv in diese Prozesse eingebunden. Der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) hat in seiner Empfehlung zur Einschreibung der Montanregion auf der Welterbeliste die Einbindung der bergmännischen Vereine in die Nominierung, den Schutz und Erhalt der Montanregion sogar explizit herausgestellt und gelobt.
Frage: In Zukunft ist der Schutz und der nachhaltige Erhalt der Welterbestätte Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří eine Aufgabe für die gesamte Region. Was ist dabei aus Sicht der UNESCO besonders wichtig? 
Richtig
Falsch
Antwort „c“ ist richtig. Bildungsprojekte, welche die Werte der Welterbestätten selbst aber auch das Welterbeprogramm und seine Ziele vermitteln, fördern die Identifikation der Menschen mit dem Welterbe und vermitteln Wissen und Fähigkeiten, die Welterbestätten zu bewahren. Deshalb wurde Bildung auch bereits in der Welterbekonvention von 1972 aufgenommen. Das Projekt „European Heritage Volunteers“ ist solch ein Bildungsprojekt, dass die Besonderheiten der Montanregion an freiwillige junge Menschen aus der Region und der ganzen Welt vermittelt. Gleichzeitig lernen die Freiwilligen, wie man die wertvollen montanen Erbestätten schützt und erhält. Die Förderung des Tourismus und große Bauvorhaben stehen aus der Perspektive der UNESCO nicht im Fokus des nachhaltigen Erhalts. Eine regionale Entwicklung, welche den außergewöhnlichen universellen Wert der Montanregion als Welterbestätte berücksichtig und Tourismus und Bauvorhaben nachhaltig gestaltet, ist aber natürlich auch an Welterbestätten erlaubt und wünschenswert.

Das war ein guter Anfang! Du hast X von Y Punkte erzielt. Recherchiere nochmal in den Links und der Unterrichtshandreichung und mach das Quiz anschließend noch einmal. Dann erreichst du bestimmt die nächste Stufe.

Neuling

Sehr gut! Das sind X von Y Punkten für Dich! Nur noch ein wenig Übung, dann erreichst Du lässig die nächste Stufe und wirst ein echter Welterbe-Experte.

Kenner

Ausgezeichnet! Du hast X von Y Punkten erreicht und damit bewiesen, dass Du Dich ernsthaft mit dem Thema Welterbe auseinandergesetzt hast. Du bist ein richtiger Welterbe-Experte!

Experte